Jnana (auch Gyana geschrieben) bedeutet wörtlich übersetzt „Wissen“. Im yogischen Kontext jedoch beschreibt es einen Prozess von meditativer Achtsamkeit, der zu innerer Weisheit und Intuition führt. Durch Jnana Yoga wird theoretisches und intellektuelles Wissen in praktische Erkenntnis umgewandelt.
Die Antworten auf die grundlegendsten Fragen des Lebens („Wer bin ich?“ Wo komme ich her?” Wo gehe ich nach dem Tod hin?“, etc.) versuchen wir hierbei nicht durch rationale Erkenntnis zu erhalten, sondern vielmehr durch tiefe Selbstbefragung in der Meditation.
In Jnana Yoga werden wir dazu angehalten nichts zu glauben, solange wir es nicht selbst erfahren haben. Beständige Selbstanalyse führt dazu, dass die Unwissenheit, die uns von der Erfahrung der absoluten und unveränderlichen Wahrheit trennt, aufgelöst wird.
Jnana Yoga gilt als fortgeschrittener Weg, weil er absolute Hingabe an die tatsächliche Wirklichkeit fordert.
Hierbei ist es für den Aspiranten hilfreich, wenn er bereit ist bekanntes Wissen und alte Vorstellungen von sich selbst und dem Leben auf zu geben. Dogmen dürfen in seinem Leben keinen Platz haben. Gesellschaftlichen und sozialen Rollen, Verpflichtungen, Titeln usw. muß innerlich (manchmal auch äußerlich) entsagt werden. Der friedliche Verzicht auf jegliche gesellschaftliche Konditionierung führt zu einer Befreiung des Geistes, und unsere wahre Natur kann zum Vorschein kommen. Es ist eine Bereitschaft zum Sprung in das große Unbekannte, der letztendlich zur Erkenntnis des Selbst führen kann.