Yogischer Einfluss
Yoga ist eine sehr alte und doch vollständige humanistische Wissenschaft, die sich über tausende Jahre hinweg durch das Studium und die innere Erfahrungen von Menschen entwickelt hat. Heutzutage wird Yoga unter anderem für körperliche Gesundheit, zur Förderung des Konzentrationsvermögens, für Ausgeglichenheit und für die Vertiefung spiritueller Erfahrungen praktiziert.
Um den unterschiedlichen Persönlichkeiten und Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden, wurden viele Yogawege entwickelt, alle mit dem Ziel, das innere Potential und die Kreativität des Übenden zu entfalten sowie uns zu helfen, mitfühlende, unterstützende und liebende Menschen zu werden.
Gewöhnlich wird das Wort Yoga als Einheit oder Verbindung des individuellen mit dem kosmischen Bewusstsein übersetzt. Auf einer praktischen Ebene bedeutet dies eine Harmonisierung von Körper, Geist und Emotionen. Ein gesundes Gleichgewicht wird hergestellt durch die Praxis von Asanas (Körperübungen), Pranayama (yogische Atemtechniken), Mudra und Bandha (energielenkende Techniken), Shat Karma (innere Reinigungsübungen) und eine weite Vielfalt von Meditationstechniken.
Yoga wurde von den Menschen in der Vergangenheit tiefgreifend studiert und praktiziert. Als die Welt sich veränderte und das yogische Wissen drohte, verloren zu gehen, wurde es in Indien durch Seher und Sannyasins (Entsagende) aufrechterhalten, die ihr Leben der Erhaltung des alten Wissens widmeten – so steht es uns heute zur Verfügung.
Tantrischer Einfluss
Tantra ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von praktischen Lehren, die zu einer Erweiterung des menschlichen Bewusstseins und zur Befreiung der in uns schlummernden Urkraft (Kundalini) führen. Das verbindende Prinzip hinter den unterschiedlichen tantrischen Systemen ist die Annahme, dass wir die materielle Welt und die Erfahrungen, die wir in ihr sammeln, für unser spirituelles Erwachen nutzen können.
Heutzutage wird Tantra oftmals auf sexuelle Praktiken reduziert, mit dem Versprechen auf bessere, längere Orgasmen, verstärkte Stimulation und Ekstase. Dies ist jedoch eine sehr oberflächliche und dürftige Auslegung des tantrischen Systems.
Obwohl es viele unterschiedliche tantrische Richtungen gibt, ist ihnen allen gemein, dass sie zur Bewusstseinsentfaltung und Energieerweckung folgende Mittel verwenden:
• Mantras (harmonisierende und energieerweckende Klangschwingungen)
• Yantras (Symbolische Darstellung von Mantras)
• Chakras (Energiezentren)
• Mandalas (Symbolische oftmals auch dreidimensionale Darstellung kosmischer Prinzipien)
• Tapasya (intensive Praktiken zur Selbst-Reinigung)
• Raja Yoga (Geistesschulung)
• Pranayama (yogische Atemtechniken)
• Hingabe
• Shaktipath (Energieübertragung)
• tantrische Initiationen
Vedischer Einfluss
Die vedische Tradition ist eine der ältesten noch praktizierte spirituelle und mystische Tradition der Erde. Das zentrale Thema der vedischen Philosophie ist die Allmächtigkeit, Allwissenheit und Allgegenwärtigkeit Gottes, während wir im Gegensatz dazu als handelnde Individuen vergänglich sind. Um die Qualitäten der transzendenten Realität zu erfahren, welche sich als Satyam (Wahrhaftigkeit), Shivam (Glückverheißung) und Sundaram (innere Schönheit) ausdrücken, müssen unsere Gedanken, Verhalten und Handlungen in Harmonie sein.
Meditative Kontemplation, Vertrauen in Gott und in sich selbst, Wertschätzung unserer Mitmenschen, ein Leben in Einklang mit der Natur und die Erfahrung von Einheit in allen Interaktionen, sind einige der grundlegenden Elemente der vedischen Tradition.
So wie die Perlen einer Kette nur durch einen einzelnen Faden verknüpft sind, verbindet Yoga die verschiedenen vedischen und tantrischen Traditionen. Da Yoga zu einer erhöhten Achtsamkeit und zur Erweckung des persönlichen Glaubens führt, ist er der zugrunde liegende praktische Aspekt von allen spirituellen Traditionen.